Diese Handlungshilfe soll die mit der Korruptionsbekämpfung Beschäftigten bei ihrer Aufgabe unterstützen. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Problemlagen in den Verwaltungen und Organisationseinheiten wurde sie so konzipiert, dass Raum für die Berücksichtigung spezieller Gegebenheiten bleibt und trotzdem eine Gesamtschau ermöglicht wird. Sie orientiert sich an der Verwaltungsvorschrift zur Vermeidung und Bekämpfung der Korruption (pdf, 357.3 KB) in der öffentlichen Verwaltung der Freien Hansestadt Bremen (Land und Stadtgemeinde), im Folgenden VV abgekürzt sowie der Vorschrift zur Vermeidung und Bekämpfung der Korruption in Gesellschaften der Freien Hansestadt Bremen - Land und Stadtgemeinde - (pdf, 337.9 KB).
Der Gefährdungsatlas gibt Hinweise über den Grad der Korruptionsgefährdung von Aufgaben und Tätigkeiten sowie die Wirksamkeit vorhandener Sicherungssysteme in einer Dienststelle oder Organisationseinheit. Er dient daher nicht nur der Dienststelle oder Einrichtung als Handlungs- und Entscheidungshilfe, sondern auch dem Schutz der einzelnen Beschäftigten in korruptionsgefährdeten Bereichen: Sie müssen in die Lage versetzt sein, in einem transparenten Aufgabenfeld ihre Arbeit korrekt erledigen zu können. Die Information und Einbeziehung der Beschäftigten in alle Arbeitsschritte sind aufgrund der Sensibilität des Bereichs nicht nur geboten, sondern führt darüber hinaus auch zu einer höheren Aussagekraft der Erhebungen.
Ein Gefährdungsatlas sollte in einem zweistufigen Verfahren entstehen:
Hier sollten mittels der Risikoabfrage die Aufgabeninhalte eines jeden Arbeitsplatzes daraufhin überprüft werden, ob eine Korruptionsgefährdung zu bejahen ist. Zum Muster-Fragebogen siehe Download.
Wenn eine oder mehrere Fragen in der Risikoabfrage mit "ja" beantwortet werden, ist in der Regel von einer korruptionsgefährdeten Aufgabenstellung die durch Folgefragen näher bestimmt wird, auszugehen. In diesen Fällen ist im Rahmen einer Risikoanalyse zu ermitteln, ob dieser Gefährdung durch vorhandene Sicherungssysteme hinreichend begegnet wird oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.Muster-Fragebogen Risikoabfrage (pdf, 40.9 KB)
Untersucht werden die aufgrund der Risikoabfrage als korruptionsgefährdet ermittelten Arbeitsbereiche, um den Gefährdungsgrad zu ermitteln und eine Klassifizierung bzw. Rangfolge vorzunehmen. Die vorhandenen Ablauf-, Kontroll-und Sicherungssysteme sind dabei ebenso zu erkunden wie die gefährdenden Faktoren in den konkreten Arbeitsabläufen.
Festgestellte Mängel sollten unverzüglich behoben werden, auch im Interesse der Beschäftigten. Zum Vorgehen bei der Risikoanalyse siehe Download.Risikoanalyse (pdf, 19.1 KB)
In der Verwaltungsvorschrift zur Vermeidung und Bekämpfung der Korruption in der Freien Hansestadt Bremen (Land und Stadtgemeinde) sind einige Indikatoren zur Korruptionserkennung sowie eine Auswahl an möglichen Kontrollmechanismen aufgeführt. Sie können als Anhaltspunkte für eine Risikoanalyse verwendet werden. Zusammenstellung siehe Download.
Handlungshilfe zum Gefährdungsatlas (doc, 70 KB)
Eine Übersicht über die Untersuchungsergebnisse sowohl von Stufe 1 (keine Korruptionsgefährdung) wie auch von Stufe 2 (Korruptionsgefährdung in den ermittelten Abstufungen) bilden zusammen den Gefährdungsatlas einer Dienststelle oder Organisationseinheit. Bei Verständigung auf eine einheitliche Darstellung könnte ein stadtbremischer Gefährdungsatlas erstellt werden.
Die Bewertungen sollten in regelmäßigen Abständen überprüft und korrigiert werden. Findet ein personeller Wechsel oder eine organisatorische Änderung (z.B. die Umverteilung von Aufgaben oder Verantwortlichkeiten) in einem korruptionsgefährdeten Arbeitsbereich statt, ist eine neue Bewertung zu empfehlen.